INN-Begegnung III - Rudolf Beer und Harald Herkner
von 30. August 2025 bis 26. Oktober 2025
In der dritten und letzten INN Begegnung Ausstellung im Rahmen des grenzüberschreitenden, interregionalen Projektes verbINNdungen – zusammen INN zwei Ländern zeigt das Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet abstrakte Malereien des Simbacher Künstlers Rudolf Beer und abstrakte Skulpturen des in Lohnsburg und Wien arbeitenden Bildhauers Harald Herkner.
Beers poetische, teils gitterartige Malereien begegnen Herkners verschlungene Röhrengebilde, die an organische Strukturen erinnern. Beide Künstler verbindet die Reduktion auf das Wesentliche in Form und Farbe und die Inspiration aus der Natur. Während Beers bevorzugte Technik Acryl auf Papier und Leinwand ist, schweißt Herkner nicht nur hochwertige Materialien wie Cortenstahl, sondern beschäftigt sich auch mit billigen Wegwerf- bzw. Recycling Produkten wie Blechdosen, Bechern von Fruchtzwergen oder zarten Müllsäcken, die er skulptural aufbläht.
Während Rudolf Beer, der 1957 in Teufelseigen in Niederbayern geboren ist, seit 1977 als Maler freischaffend tätig ist, hat Harald Herkner von 1992 bis 1997 bei Michelangelo Pistoletto an der Akademie der bildenden Künste in Wien Bildhauerei studiert. Herkner, der mütterlicherseits aus einer Rieder Familie stammt, hat bei seinem Onkel, dem Schnitzer Karl Gruber in Hohenzell, bereits als Jugendlicher die Grundkenntnisse des Schnitzens erlernt. Die Beherrschung seines Handwerks ist für ihn die Grundvoraussetzung für seine abstrakten Skulpturen.
Beide Künstler sind Mitglieder der Innviertler Künstlergilde. Rudolf Beer ist zudem Mitglied der Künstlergemeinschaft Die Gruppe und des Kunstvereins Altötting sowie Gründungsmitglied des Herbstsalons Braunau-Simbach und der Gruppe Struktur 92. Beide Künstler haben zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland bestückt. Harald Herkner hat auch an Bildhauersymposien wie in Riedersbach oder 2023 in Braunau teilgenommen. Seine Skulpturen stehen im öffentlichen Raum u.a. in Braunau, Laa an der Thaya, Ried, Riedersbach, Trostberg an der Alz, Voitsberg, Salzburg, Wien und München. Seine größte Skulptur, Loop for Chengdu, aber steht in China. Herkner hat sie 2009 für den Universitätscampus der Southwest Jiaotong University in Chengdu in Sichuan geschaffen.
Rudolf Beers abstrakte Malereien bestehen aus informellen, ausdrucksstarken Farblinien, die sich zu pastos aufgetragenen Farbflächen verdichten und erinnern an Schatten, Linien und Farbflächen aus der Natur. Lineare Pinselstriche verdichten sich zu archetypischen Farbflüssen, die an das Lebensprinzip der ständigen Veränderung erinnern. Sie fließen aus dem Innersten des Künstlers und ermöglichen dem Betrachter/der Betrachterin eigene Assoziationsketten. Auch Harald Herkner, dessen Skulpturen teils an Wurmgebilde oder Viren erinnern, will den Betrachter/die Betrachterin anregen, die Arbeiten selbst zu interpretieren.